Ausgabe 04/19 .:. VLOG-Newsletter
Liebe Leserinnen und Leser,
am 26. Mai fanden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Dabei war die Gentechnik sicher nicht das wichtigste Thema. Trotzdem: Nach der Neubesetzung der EU-Kommission spätestens im Herbst wird die EU-Gentechnikgesetzgebung auf der Tagesordnung stehen. Die interessierten Wirtschaftskreise drängen auf eine Änderung des Gentechnikrechts. Sie wollen Organismen, die mit Hilfe der Neuen Gentechnik hergestellt wurden, von strengen Zulassungs- und Kennzeichnungsregeln ausnehmen. Die meisten deutschen Parteien haben sich in ihren Europawahlprogrammen dazu eindeutig positioniert, die meisten ablehnend. CDU und CSU dagegen haben das Thema ausgespart und sich nicht festgelegt. Aus Sicht des VLOG muss das geltende EU-Gentechnikrecht erhalten bleiben. Deshalb erwarten wir, dass die künftige EU-Kommission, die Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament sich für Risikobewertung, Transparenz und Wahlfreiheit auch bei der Neuen Gentechnik einsetzen.
Wie eine Risikobewertung bei den unterschiedlichen Verfahren der Neuen Gentechnik aussehen könnte, hat eine Forschungsgruppe des Bundesamtes für Naturschutz und des österreichischen Umweltbundesamtes skizziert. Ein wesentliches Ergebnis ihrer Arbeit: Unbeabsichtigte Nebeneffekte lassen sich nicht ausschließen. Deshalb muss jedes mit Neuer Gentechnik hergestelltes Produkt intensiv und umfassend nach solchen Änderungen im Erbgut untersucht werden. Die Forscher stellten auch klar, dass nur das EU-Gentechnikrecht einen geeigneten gesetzlichen Rahmen für diese notwendige Risikobewertung bildet.
Für uns ist das geltende Gentechnikrecht das Fundament für eine stetig wachsende gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft. Die Bilanz für 2018 kann sich sehen lassen: Ein Plus von 41 Prozent bei den Hersteller-Umsätzen, auf Ebene der Verbraucher ein Umsatz von fast zehn Milliarden Euro. Damit ist der Markt für Lebensmittel ohne Gentechnik inzwischen fast so groß wie der für Bio-Lebensmittel.
Positive Signale kamen zuletzt vom Markt für Schweinefleisch. Mit Kaufland und Tegut haben zwei Handelsketten erstmals Schweinefleisch mit dem ‚Ohne GenTechnik’-Siegel in ihre Bedientheke aufgenommen. Wir hoffen, dass ihr Beispiel Schule macht. Denn nach unseren Recherchen landen 72 bis 87 Prozent des gesamten in Deutschland verfütterten Schrots aus gentechnisch veränderten Sojabohnen in der Schweinefleischproduktion. Der Anteil von zertifiziert gentechnikfreiem Soja liegt dort unter einem Prozent. Luft nach oben also – und die Möglichkeit für Pioniere, sich in diesem Markt zu positionieren. Ein Pionier ist sicher auch der Bio-Hefehersteller Agrano. Er hat ein bio-zertifiziertes und gentechnikfrei erzeugtes Vitamin B2 für die Tierfütterung auf den Markt gebracht. Ein schönes Beispiel dafür, dass es gentechnikfreie Alternativen auch in diesem Bereich gibt.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Ihr VLOG-Team |
|
|
|
|
|
|
|
Verband |
|
|
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
VLOG Vorstandswahl
Am 16.05.2019 fand die jährliche Mitgliederversammlung des VLOG in Berlin statt, auf welcher ein neuer Vorstand gewählt wurde. Die Mitglieder wählten zwei neue Vertreter in das fünfköpfige Führungsgremium: Rüdiger Beduhn, Leiter der Qualitätssicherung der Privatmolkerei Bauer GmbH & Co. KG., und Dr. Michael Südbeck, Zentrales Qualitätsmanagement der Lohmann & Co. AG. Als Vorstandsmitglieder bestätigt wurden Karin Voß, Abteilungsleiterin Qualitätsmanagement der EDEKA-Zentrale, Bernhard Stoll, Geschäftsführer der Raiffeisen Kraftfutterwerk Kehl GmbH, und Christoph Zimmer, Leiter Stabsstelle Forschung, Entwicklung und Bildung bei der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Ausgeschieden aus dem Vorstand sind Johannes Hegenberger, Milcheinkauf bei Zott SE & Co. KG, und Jochen Koester, Geschäftsführer von AgroTrace. Der VLOG dankt den beiden scheidenden Vorstandsmitgliedern für ihren großen Einsatz. Die Amtszeit des neuen VLOG-Vorstands beginnt am 01.07.2019. mehr…
|
|
|
|
|
|
|
 |
Anwaltliche Fachmeinung zum EuGH-Urteil und der „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung
In der Fachzeitschrift Lebensmittel und Recht, Ausgabe 45, haben die Rechtsanwälte Dr. Buchholz und Dr. Willand einen Fachaufsatz zur Auswirkung des EuGH-Urteils zur Neuen Gentechnik verfasst. Darin wird u.a. festgehalten, dass auch weiterhin Pflanzen, die mittels klassischer Mutationsverfahren produziert wurden, nicht unter die Gentechnik-Regulierung der VO (EG) Nr. 1829/2003 und 1830/2003 fallen und somit auch problemlos in Produkten mit „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung eingesetzt werden können.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Nachrichten |
|
|
|
 |
|
|
|
|
|
|
 |
VLOG wählt neuen Vorstand
Berlin, 23.05.2019 – Die Mitglieder des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik haben vergangene Woche auf ihrer Mitgliederversammlung in Berlin einen neuen Vorstand gewählt. Die fünf Vorstandsmitglieder repräsentieren die wichtigsten Branchen für die „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung in Deutschland: den Lebensmitteleinzelhandel, die Molkereiwirtschaft, die Geflügelwirtschaft und die Futtermittelwirtschaft. mehr...
|
|
|
|
|
|
|
 |
Schleswig-Holstein verhängt Maßnahmen gegen Gentechnik-Raps
05.06.2019 – Nachdem Landwirte in Frankreich und Deutschland im Frühjahr insgesamt etwa 11.000 Hektar Raps unterpflügen mussten, weil das Saatgut mit gegen Glyphosat resistentem Gentechnik-Raps verunreinigt war, will Schleswig-Holstein eine Ausbreitung der gentechnisch veränderten Pflanzen verhindern. Kiel hat das für die Aussaat verantwortliche Unternehmen verpflichtet, die betroffene Fläche bis 2024 zu kontrollieren. mehr...
|
|
|
|
|
|
|
 |
Neue Gentechnik als Gentechnik regulieren
Berlin, 06.06.2019 – Für die im VLOG zusammengeschlossenen Unternehmen ist es existentiell, dass auch mit Neuer Gentechnik hergestellte Produkte dem Vorsorgeprinzip, einem Zulassungsverfahren und der Kennzeichnungspflicht unterliegen. mehr...
|
|
|
|
|
|
|
 |
Bundesrat verschärft Auflagen für Gene Drives 06.06.2019 – Für die Arbeit im Gentechnik-Labor gelten besondere Sicherheitsregeln. Diese Vorgaben wollte die Bundesregierung neuordnen. Der Bundesrat hat dem am Freitag zugestimmt – dabei aber zugleich die Gelegenheit genutzt, die Hürden für Gene Drives höher zu setzen als von Berlin vorgesehen. Die Länder begründen das mit dem „Risiko, ganze Populationen von Pflanzen oder Tieren irreversibel zu verändern oder auszurotten“. mehr...
|
|
|
|
|
|
|
 |
Gentechnik-Befürworter greifen „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung an – Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) weist die Kritik als abwegig zurück Berlin, 14.06.2019 – Ein Rechtsgutachten, das von der Pro-Gentechnik-Organisation „Forum Grüne Vernunft (FGV)“ heute in Berlin vorgestellt wurde, hält das „Ohne GenTechnik“-Siegel für irreführend und daher für eine „Verbrauchertäuschung“. Dieser Vorwurf ist völlig abwegig und falsch. Das Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu Neuer Gentechnik schafft in Bezug auf die „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung keine neuen rechtlichen Tatsachen. mehr...
|
|
|
|
|
|
|
 |
|
Neue Mitglieder |
|
H. Bröring GmbH & Co. KG
Birkhof-Ei GmbH & Co. KG |
|
|
Neue anerkannte Zertifizierungsstellen |
|
Vincotte N. V/SA
QC&I Gesellschaft für Kontrolle und Zertifizierung von Qualitätssicherungssystemen GmbH |
|
|
Neue "Ohne GenTechnik" Siegelnutzer |
|
Kaufland Dienstleistung GmbH & Co. KG
Meiereigenossenschaft Holtsee-Ascheberg e.G.
Berliner Milch & Käse Manufaktur GmbH
CONO Kaasmakers
Kaufland Fleischwaren SB GmbH & Co. KG
WIEMO Wiehengebirgs-Molkerei Unterlübbe KG |
|
|
Neue "VLOG geprüft" Siegelnutzer |
|
|
|
Termine |
|
19.07.2019 - Einladung zur Studienvorstellung - DESIGNERPFLANZEN ALS ALLHEILMITTEL SIND NICHT DIE LÖSUNG!
Weitere Termine |
|
|
Impressum |
|
Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. Friedrichstraße 153a 10117 Berlin Tel: +49 30 2359 945 00 Fax: +49 30 2359 945 01 www.ohnegentechnik.org info@ohnegentechnik.org
Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. ist im Vereinsregister des Amtsgerichtes Berlin Charlottenburg unter der VR-Nummer 29801 B eingetragen. |
|
|