Ausgabe 05/18 .:. VLOG-Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

am 25. Juli wird es spannend: An diesem Tag entscheidet der Europäische Gerichtshof, inwieweit die neuen gentechnischen Verfahren wie CRISPR/Cas unter das EU-Gentechnikrecht fallen. Damit zimmert das Gericht den Rahmen, innerhalb dessen die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten sich bewegen können, um diese seit langem verschobene Rechtsfrage endlich zu regeln.

Die Handelsunternehmen Edeka, Rewe, Lidl und SPAR (in Österreich) haben zusammen mit dem VLOG die Kommission aufgefordert, die Verfahren der Neuen Gentechnik streng nach EU-Gentechnikrecht zu regulieren. Eine Forderung, die auch zahlreiche Verbände und Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft und Umweltschutz erheben. Technisch ist das Monitoring von Produkten, die mit Hilfe neuer gentechnischer Verfahren hergestellt wurden, durchaus machbar. Das haben Experten des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in einem Bericht geschrieben: „Die Nachweisbarkeit von genomeditierten Produkten, die auf den Markt kommen, unterscheidet sich nicht wesentlich von denen anderer gentechnisch veränderter Organismen“.

Bei der Forderung nach strenger Regulierung wissen wir die große Mehrheit der Menschen in Deutschland hinter uns. Vier Fünftel der Deutschen würden den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft am liebsten verbieten. 93 Prozent vertraten in eine großen Befragung des Bundesumweltministeriums die Meinung „mögliche Auswirkungen auf die Natur sollten immer untersucht werden, wenn Pflanzen gezielt gentechnisch verändert werden.“ Das wird nur passieren, wenn diese Untersuchungen – wie im Gentechnikrecht – auch vorgeschrieben werden.

Wie schwer sich einmal freigesetzte gentechnisch veränderte Pflanzen kontrollieren lassen, zeigt ein Fall in Kanada. Dort fand sich in einem Weizen am Straßenrand Erbgut aus einem gentechnisch veränderten Weizen von Monsanto. Zufällig, weil die Pflanzen das Besprühen mit dem Herbizid Roundup ohne Schaden überstanden hatten. Die Nachforschungen ergaben, dass Monsanto Weizen mit diesem veränderten Erbgut um die Jahrtausendwende in etwa 300 Kilometer Entfernung vom Fundort der Pflanzen versuchsweise angebaut hatte. Ähnliche Fälle hatte es in den letzten Jahren mehmals in den USA gegeben. Jedesmal erlitten die Landwirte massive Schäden, weil asiatische Länder wie Japan erst einmal ihre Weizenimporte stoppten.

Das zeigt einmal mehr, wie wichtig vielen Menschen die Gentechnikfreiheit ihrer Lebensmittel ist. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass diese Freiheit erhalten bleibt.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Ihr VLOG-Team

       
   

Verband

 
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Aktualisierung Merkblatt Komponenten-Anerkennung von Aromen

Das Merkblatt zur Anerkennung von Aromen wurde aktualisiert. Dieses finden Sie auf der VLOG Homepage in deutscher und englischer Version.

 
       
 

MitarbeiterInnen für Büroorganisation gesucht

Die VLOG Geschäftsstelle in Berlin sucht ab sofort zwei MitarbeiterInnen für Büroorganisation. Die Stellenausschreibung finden Sie hier.

 
       
       
   

Nachrichten

 
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Genome Editing in Pflanzen lässt sich nachweisen

16.07.2018 - Wird mit Gentechnik-Scheren wie CRISPR/Cas in das Erbgut von Pflanzen eingegriffen, hinterlässt das nachweisbare Spuren. Dadurch könnten Pflanzen überwacht werden, die mit Hilfe der als Genome Editing bezeichneten neuen gentechnischen Verfahren hergestellt wurden. So steht es in einem Bericht deutscher Behördenvertreter über eine Tagung zur Biosicherheit gentechnisch veränderter Organismen (GVO). mehr...

 
       
 

Vier Fünftel der Deutschen lehnen Agrogentechnik ab

13.07.2018 - „Der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft wird verboten.“ Dieser Aussage stimmten in der Studie Naturbewusstsein 2017 des Bundesumweltministeriums 79 Prozent der 2000 befragten Deutschen zu. „Damit bewegt sich die grundsätzliche Zustimmung für ein Verbot gentechnisch veränderter Organismen seit Jahren relativ stabil auf hohem Niveau“, heißt es in der Studie. mehr...

 
       
 

Lebensmittelhandel fordert klare Regulierung der Neuen Gentechnik

11.07.2018 - Führende Lebensmittelhändler aus Deutschland und Österreich wie Edeka, Lidl, Rewe und SPAR haben an die EU-Kommission appelliert, die Verfahren der Neuen Gentechnik und die daraus entstehenden Produkte nach EU-Gentechnikrecht als gentechnisch veränderte Organismen (GVO) einzustufen und entsprechend zu regulieren. mehr...

 
       
 

Gentechnische Verunreinigung in kanadischem Weizen aufgetaucht

27.06.2018 - In der kandischen Provinz Alberta ist gentechnisch veränderter (gv-) Weizen gefunden worden. Japan und Südkorea haben daraufhin Weizenimporte aus Kanada vorerst gesperrt. Die kanadischen Behörden sprechen von einem lokalen Einzelfall und geben Entwarnung. mehr...

 
       
 

Frankreichs Parlament will Gentechnik in tierischen Lebensmitteln kennzeichnen

13.06.2018 - Die französische Nationalversammlung hat eine Regelung beschlossen, wonach tierische Lebensmittel gekennzeichnet werden müssen, wenn die Tiere zuvor mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) gefüttert wurden. Die Regierung lehnt den Vorstoß allerdings ab. mehr...

 
       
 

Neue Mitglieder

 

Cargill GmbH-Salzgitter

Landwirtschaftsbetrieb Mathias Winner

Stabilan UG

 

Neue "Ohne GenTechnik" Siegelnutzer

 

Gut Bergmark und Recker Geflügel GmbH

H. Borgmeier GmbH & Co KG

Padania Alimenti s.r.l.

Syraren Bel Slovensko a.s.

 

Neue "VLOG geprüft" Siegelnutzer

 

Betrieb Norbert Leimüller

Feed Valid GmbH

Südthüringer Getreide und Mischfutter GmbH

 

Termine

 

09.08.2018 - Auditoren Aufbauschulung VLOG-Standard (Fulda, deutsch)

23.08.2018 - Initial Auditor Training VLOG-Standard (Frankfurt/Main, English)

29.08.2018 - Auditoren Basisschulung VLOG-Standard (Fulda, deutsch)

06.09.2018 - Industrieschulung / Anwenderschulung VLOG Standard (Fulda, deutsch)

Weitere Termine

 

Impressum

 

Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V.
Torstraße 218
10115 Berlin
Tel: +49 30 7676 8561
Fax: +49 30 788 90 686
www.ohnegentechnik.org
info@ohnegentechnik.org

Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. ist im Vereinsregister des Amtsgerichtes Berlin Charlottenburg unter der VR-Nummer 29801 B eingetragen.


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