Ausgabe 01/18 .:. VLOG-Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

der erste Höhepunkt in einem neuen Jahr ist für uns – und viele unserer Mitglieder – die Internationale Grüne Woche in Berlin. Wir haben an unserem Stand erlebt, dass das Interesse von Herstellern, Händlern und Verbrauchern an gentechnikfreien Lebensmitteln ungebrochen ist. Das hat auch der Ernährungsreport 2018 des Bundeslandwirtschaftsministeriums bestätigt. 81 Prozent der dafür Befragten erwarten bei tierischen Lebensmitteln einen „klaren Hinweis, ob ein Produkt gentechnikfrei ist oder nicht“.

Diesem Verbraucherwunsch kommen immer mehr Unternehmen nach. Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) geht davon aus, dass inzwischen bei rund 40 Prozent der in Deutschland erzeugten Milch keine gentechnisch veränderten Futtermittel mehr zum Einsatz kommen. Vor sieben Jahren habe dieser Anteil gerade einmal bei drei Prozent gelegen, schrieb die AMI. Das Deutsche Milchkontor (DMK), die größte Genossenschaftsmolkerei Deutschlands und Mitglied des VLOG, hat im vergangenen Jahr ihren Anteil an gentechnikfreier Milch erheblich ausgeweitet und sieht sich inzwischen als Marktführer in Europa.

Bei gentechnikfreien Erzeugnissen aus Rind- und Schweinefleisch ist es der Discounter Lidl, der den Markt anschiebt. „Unser Ziel ist es, bei Lidl-Eigenmarken langfristig ausschließlich nachhaltigere und gentechnikfreie Futtermittel einzusetzen“, erklärte das Unternehmen. Dafür benötigen die Lieferanten des Discounters allein im deutschsprachigen Raum 147.000 Tonnen Sojabohnen im Jahr. Um diese Mengen, zertifiziert gentechnikfrei, zu sichern, hat das Unternehmen eine Soja-Initiative gestartet, zusammen mit der Non-Profit-Organisation ProTerra Foundation und ausgewählten Farmen in Brasilien.

Damit solches Engagement Früchte tragen kann, ist es notwendig, dass die neuen Methoden des Genome Editings streng reguliert und damit hergestellte Produkte klar gekennzeichnet werden. In einem laufenden Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof hat nun der Generalanwalt zu dieser Frage Stellung bezogen. Sein Plädoyer zielt darauf ab, einen Teil der mit Gen-Scheren wie CRISPR/Cas erzeugten Pflanzen vom Gentechnikrecht auszunehmen. In den anstehenden Koalitionsverhandlungen wird sich die künftige Bundesregierung zu diesem Thema positionieren müssen. Nimmt sie den Willen der Verbraucher ernst, müsste sie sicherstellen, dass bei den neuen Gentechnikverfahren das Vorsorgeprinzip und die Wahlfreiheit gewährleistet bleiben und damit erzeugte Pflanzen und Tiere nicht unreguliert in den Markt gelangen. Dann hätte das Jahr aus Sicht der gentechnikfreien Land- und Lebensmittelwirtschaft rundum gut angefangen.

Wir wünschen nachträglich noch ein erfolgreiches Jahr 2018 und viel Spaß beim Lesen!

Ihr VLOG-Team

       
   

Verband

 
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Rückschau IGW

Zum Ende der Internationalen Grünen Woche (IGW) vom 19.01. - 28.01.18 in Berlin zieht der VLOG eine positive Bilanz: Erneut konnten wir mit unserem Stand in der Halle des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft 23a viele Verbraucher über die "Ohne Gentechnik"-Kennzeichnung informieren. Wie auch in den vergangenen Jahren suchte die Politik mit Bundes- und Landesministern, Staatssekretären und Mitgliedern des Bundestages aller Fraktionen den Austausch. 12.000 Einkaufstaschen mit "Ohne GenTechnik"-Siegel und Sponsorenlogos fanden neue Besitzer. Auf unserer Facebook-Seite finden Sie einige Impressionen von unserem Messestand.

 
       
 

Spezifische Anforderungen der mobilen Mahl- und Mischanlagen

Das im VLOG-Standard Version 18.01 unter C 6 angekündigte Dokument zu spezifischen Anforderungen an mobile Mahl- und Mischanlagen steht voraussichtlich Ende kommender Woche auf der VLOG Homepage zum Download bereit.

 
       
 

Umsatzmitteilungen "Ohne GenTechnik"-Siegelnutzung

Für die Berechnung des Lizenzentgelts haben Unterlizenznehmer dem VLOG Angaben zu machen über die Umsätze, die mit den „Ohne GenTechnik“-gekennzeichneten Produkten erzielt werden. Diese Mitteilungspflicht ist in der VLOG Lizenzentgeltordnung näher geregelt, und erfordert schriftliche Angaben bis spätestens zum 31. Januar:

- Umsatzzahlen für den Zeitraum der Siegelnutzung in 2017, idealerweise je angemeldetem Produkt, oder als Summe der Umsätze aller angemeldeten Produkte.

- Konservative Umsatzprognose für 2018, je angemeldetem und anzumeldenden Produkt, oder als Summe aller dieser Produkte.

Bereits eingegangene Umsatzmitteilungen werden aktuell bearbeitet. Sollten Sie der VLOG Geschäftsstelle noch keine Angaben übermittelt haben, holen Sie dies bitte schnellstmöglich nach.

 
       
       
   

Nachrichten

 
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EuGH: Generalanwalt billigt Ausnahmen für Genome Editing

29.01.2018 - Der Europäische Gerichtshof (EuGH) wird in diesem Jahr darüber entscheiden, inwieweit neuartige gentechnische Verfahren wie CRISPR/Cas rechtlich als Gentechnik zu werten sind. Im Zuge des Verfahrens hat nun der Generalanwalt seine Stellungnahme abgegeben. Ihr Tenor: Alles was theoretisch mit herkömmlicher Züchtung erreichbar wäre, darf im Labor auch mit gentechnischen Verfahren gemacht werden und gilt dennoch nicht als Gentechnik. Meist folgen die EuGH-Richter dem Generalanwalt in ihrer Argumentation. In diesem Fall wäre das für die gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft fatal. mehr...

 
       
 

Lidl lässt gentechnikfreies Soja anbauen

24.01.2018 - Der Discounter Lidl hat eine Soja-Initiative gestartet, um die Menge an gentechnikfreien Futtermitteln zu erhöhen. Damit will das Handelsunternehmen seine Lieferanten in die Lage versetzen, langfristig nur noch zertifiziert nachhaltiges und gentechnikfreies Soja als Futtermittel für die Erzeugung von Schweine- und Rindfleischprodukten einzusetzen. mehr...

 
       
 

DMK: Spitzenreiter bei gentechnikfreier Milch

10.01.2018 - Das Deutsche Milchkontor (DMK) hat den Anteil an gentechnikfreier Milch erheblich ausgeweitet. „Mit 2,3 Milliarden Kilo GVO-freier Milch ist die DMK Group zum größten Anbieter GVO-freier Milchprodukte in Deutschland und Europa geworden“, sagte DMK-Chef Ingo Müller der Deutschen Presse-Agentur. Die hohe Menge sei in 12 Monaten erreicht worden. mehr...

 
       
 

Der chinesische Markt für gentechnikfreie Lebensmittel wächst stark

18.12.2017 - Die Nachfrage nach gentechnikfreien Lebensmitteln in China wird in den nächsten Jahren um 17,4 Prozent jährlich wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt das Unternehmen Research and Markets in seinem Bericht ‚Non-GMO Processed Food Market in China 2017-2021’. mehr...

 
       
 

Fachbehörden beschreiben aktuelle Anwendungen von Genome Editing

13.12.2017 - Die Fachbehörden des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) haben einen Bericht zum Stand des Genome Editings vorgelegt. Sie sehen in den neuen gentechnischen Verfahren kaum Risiken und betonen deren Chance für die Pflanzen- und Tierzüchtung. Auf die strittige rechtliche Einordnung von Genome Editing-Verfahren geht der Bericht nicht ein. mehr...

 
       
 

Genome Editing: Bauernverband hält Gentechnikrecht für ungeeignet

11.12.2017 - Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat ein Positionspapier zu neuen gentechnischen Verfahren in der Pflanzenzucht vorgelegt. Darin bewertet er „neue molekularbiologische Züchtungstechniken wie CRISPR-Cas9“ als effektive Ergänzung der klassischen Züchtung. „Das präzise Bearbeiten des Genoms, ohne artfremde Gene einzuschleusen, ermöglicht so das gezielte, schnelle und einfache Herbeiführen gewünschter Eigenschaften“, schreibt der DBV. Auf mögliche Risiken dieser Verfahren gehen die Präsidenten der 18 Landesbauernverbände, die dieses Papier einstimmig beschlossen haben, nicht ein. mehr...

 
       
 

Deutsches Saatgut ist weitestgehend gentechnikfrei

30.11.2017 - Im Zeitraum vom 1. Oktober 2016 bis Ende September 2017 haben die amtlichen Untersuchungsstellen der Bundesländer insgesamt 886 Saatgut-Untersuchungen von zehn verschiedenen Kulturpflanzenarten durchgeführt. Lediglich in einer Probe Sojasaatgut fanden sich Spuren gentechnischer Verunreinigung, dieses Saatgut kam nicht auf den Markt. Das teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit. mehr...

 
       
 

7.000 Lebensmittel mit "Ohne Gentechnik"-Kennzeichnung

16.11.2017 – Die "Ohne Gentechnik"-Branche entwickelt sich sehr dynamisch. Wie der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) meldete, stieg die Anzahl der Mitglieder und Lizenznehmer des VLOG in den vergangenen 12 Monaten um 52 Prozent auf über 700 Unternehmen. Die Lebensmittelhersteller werden in diesem Jahr mehr als 4,6 Milliarden Euro mit den über 7.000 Lebensmitteln umsetzen, die mittlerweile das "Ohne GenTechnik"-Siegel tragen. mehr...

 
       
 

Neue Mitglieder

 

Viehhandel - Viehtransporte Ernst Schirrle GmbH

Viehhandlung Stadler

Rügenwalder Mühle GmbH & Co. KG

Gunter Röhl - Audits. Consulting

Kerry Ingredients GmbH

Uelzena eG

Christoph Fischer GmbH EM-Chiemgau

F. Kühl Limited & Co. KG

 

Neue Zertifizierungsstellen

 

Q-CERT Ltd.

 

Neue "Ohne GenTechnik" Siegelnutzer

 

Schäfers Freilandgeflügel

Mlékárna Klatovy A.S.

RM Produktions GmbH & Co.KG

Löffel Mühlen GmbH

Willms Weißwasser GmbH & Co. KG

Hoffrogge GmbH

SHM HELLAS-PILION SA

Omiros Dairy Industry SA

Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG

Silutes Rambynas

 

Neue "VLOG geprüft" Siegelnutzer

 

Power Oil Rostock GmbH

Sano - Moderne Tierernährung GmbH

agroDienste GmbH

Dumoulin SA.

Etos Czestaw Szymendera

 

Termine

 

13.03.2018 - Auditoren Basisschulung VLOG-Standard (Fulda, deutsch)

14.03.2018 - Initial Auditor Training VLOG-Standard (Frankfurt/Main, englisch)

17.04.2018 - Auditoren Aufbauschulung VLOG-Standard (Dachau, deutsch)

18.04.2018 - Auditoren Aufbauschulung VLOG-Standard (Fulda, deutsch)

Weitere Termine

 

Impressum

 

Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V.
Torstraße 218
10115 Berlin
Tel: +49 30 7676 8561
Fax: +49 30 788 90 686
www.ohnegentechnik.org
info(at)ohnegentechnik.org

Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. ist im Vereinsregister des Amtsgerichtes Berlin Charlottenburg unter der VR-Nummer 29801 B eingetragen.


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